Sanierung des historischen Reithauses Egon von Neindorff, Karlsruhe

  • Kulturdenkmals – ehemalige Telegrafenkaserne Karlsruhe
  • Restaurierung des historischen Daches (Holztragwerk aus bogenförmigen Stephansbindern)
  • geringfügige Eingriffe in die historische Substanz
  • Korrektur früherer Baufehler
  • Erneuerung Reitbahnbande
  • Lösung des Tribünenproblems
  • Pferde- und reitgerechte Detailausbildung
Die Gebäude der ehemaligen Telegrafenkaserne in Karlsruhe sind die einzige militärische Pferdehaltungs- und Reitanlage in Baden-Württemberg, die seit ihrer Erbauung bis heute ununterbrochen der Unterbringung und Ausbildung von Pferden dient. Die Anlage entstand in Abschnitten ab 1907. Seit 1949 beherbergt sie das Reitinstitut Egon von Neindorff, heute Egon von Neindorff-Stiftung, eine Einrichtung, die sich die Pflege klassischer Reitkunst zur Aufgabe gemacht hat.
Eine schrittweise Sanierung des gesamten Gebäudebestands ist unerlässlich.
Im Vordergrund stand dabei die am meisten geschädigte Reithalle, deren Vorbauten und der Verbindungsgang zum Stalltrakt. Die Schäden an der Halle sind nur teilweise altersbedingt. Vielmehr wurden in der Zeit seit dem zweiten Weltkrieg notwendige Instandhaltungsmaßnahmen unzureichend und fehlerhaft durchgeführt. Starke Kondenswasserschäden an Dachschalung und Holztragwerk entstanden und durch zusätzlichen Wassereinbruch an der Traufe war das Tragwerk der bogenförmigen Stephansbinder an den Auflagerpunkten beschädigt. Hinter der Bande verbreitete sich der echte Hausschwamm.
Die Dachschalung wurde weitgehend ersetzt, die Dacheindeckung erfolgte in dunkelgrauer Faserzement-Spitzschablonendeckung. Zur Sicherung der bauphysikalischen Funktion wurde eine durchgehende Firstlüftung mit entsprechender Zuluft an den Traufen und hinter der Bande eingebaut und die Dachhaut separat hinterlüftet.
Das Außentor wurde unter Verwendung der teilweise erhaltenen Beschläge instandgesetzt, die Reitbahnbande im originalen Profil wiederhergestellt. An der stallzugewandten Schmalseite wurde ein 1m breiter Streifen für Zuschauer abgetrennt, unter dem Stapelpodeste lagern, mit welchen sich die Tribüne für Veranstaltungen auf bis zu 300 Plätze erweitern lässt.

 

  • Sanierung: 1999